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Herr M., 89 Jahre alt

Ich bin mit meiner Frau und den drei Kindern 1971 in die Gropiusstadt gezogen.
Wir hatten vorher in Neukölln gewohnt, wo wir eine Fleischerei hatten. Hinter dem Laden war eine kleine Wohnung, da haben wir zu fünft gelebt. Es war ziemlich beengt und im Winter auch sehr kalt. Leider mussten wir das Geschäft aufgeben: ich war arbeitslos, hochverschuldet und schwerbeschädigt. Und das mit drei Kindern. Ich konnte dann aber zum Glück eine Umschulung machen, in der Buchhaltung, und hatte danach auch gleich eine Anstellung bei der Sparkasse.
Seit 1980 bin ich auf Rente. Ich habe mich aber noch jahrelang ehrenamtlich für Schwerbeschädigte eingesetzt.
Von den Mietern die mit uns eingezogen sind, sind schon viele verstorben oder ins Altersheim gezogen. Am Anfang war hier eine schöne Nachbarschaft, da waren alle neu, und man hat sich mehr zusammen getan. Es wurde auch zusammen gefeiert und gegenseitig auf die Kinder geachtet, und man hat mal mit Kleinigkeiten ausgeholfen.
Zu den neuen Mietern im Haus haben wir keinen Kontakt. Wir sind schon sehr alt und suchen auch keinen. Aber zum Glück wohnen auf unserer Etage nur ältere Menschen, wenn wir uns auf dem Flur treffen freuen wir uns und halten auch mal einen Plausch.